Gewaltschutz

Wir haben etwas gegen Gewalt

Anlässlich des internationalen Tages der Gewaltlosigkeit am 2. Oktober 2019 gibt das Bundeskriminalamt Tipps, wie man sich im öffentlichen Raum bestmöglich vor Angriffen schützen kann.

Gewalt kann in allen Gesellschaftsschichten, in allen Altersgruppen und in den verschiedensten Ausprägungen auftreten. Das Gewaltspektrum reicht von Drohungen, Nötigungen, Körperverletzungen, über sexuelle Gewalt bis hin zu Raub und Mord. Gewalt kann aber auch psychisch ausgeübt werden und schwerwiegende Folgen haben. Was alle Gewaltformen gemeinsam haben: Sie sind niemals gerechtfertigt und die Opfer trifft keine Schuld.

Selbstschutz im öffentlichen Raum

Gewaltsame Übergriffe können überall passieren, die Mehrzahl der sexuellen Übergriffe findet jedoch im sozialen Nahbereich des Opfers statt. Jede Person hat das Recht auf den Schutz der körperlichen Integrität und der persönlichen Grenzen. Polizeiliche Maßnahmen allein können Gewalt und sexuelle Übergriffe nie zur Gänze verhindert. Meist helfen jedoch einfache situationsbedingte Präventionsmaßnahmen, um Gefahren vermeiden zu können:

• Machen Sie sich bewusst, dass Vorsicht und Achtsamkeit stets geboten sind.
• Denken Sie Situationen und Handlungsmöglichkeiten durch.
• Wichtige Telefonnummern sowie Notrufnummern sollten Sie auswendig kennen – falls das eigene Handy nicht zur Verfügung steht.

Je früher mögliche gefährliche Situationen erkannt werden, desto größer bleibt der eigene Handlungsspielraum:

• Hören Sie auf das eigene Gefühl.
• Bleiben Sie wachsam. Kopfhörer im Ohr verringern zum Bespiel die Aufmerksamkeit.
• Achten Sie auf Licht und wählen Sie speziell in der Nacht gut beleuchtete Plätze und Straßen.
• Vergrößern Sie bereits bei den ersten Anzeichen die Distanz zu einem möglichen Gefährder. Verlassen Sie die Örtlichkeit, wechseln Sie die Straßenseite, wählen Sie einen anderen Weg.
• Konzentrieren Sie sich auf zur Verfügung stehende Möglichkeiten, wie zum Beispiel den Ausgang, Fluchtmöglichkeit.
• Machen Sie im Notfall durch Lärm auf sich aufmerksam: Rufen Sie mit fester und lauter Stimme "NEIN", "HALT", "STOPP" oder verwenden Sie ein Handalarmgerät.
• Siezen Sie einen möglichen Gefährder, damit die Umgebung wahrnimmt, dass Sie diese Person nicht kennen.
• Behalten Sie das Gegenüber im Blick, aber sehen Sie diese nicht direkt an.
• Sprechen Sie Passanten direkt an. Fordern Sie gezielt Hilfe ein, wie zum Beispiel: "Sie im roten Hemd, rufen Sie bitte die Polizei."
• Gelangt man in eine gefährliche Situation oder kommt es zu einer körperlichen Auseinandersetzung und man entscheidet sich zur Gegenwehr, muss dies schnell, heftig und ohne Hemmung im Rahmen gerechtfertigter Notwehr erfolgen. Ziel ist es, den Täter abzuwehren und die erste Möglichkeit zur Flucht zu nutzen. Flucht ist immer noch das adäquateste Verteidigungsmittel.

Präsentieren Sie sich selbstbewusst. Gewöhnen Sie sich generell an mit

• bestimmten Schritt,
• offenem Blick und
• aufrechter Haltung

zu gehen. Ein selbstsicheres und entschlossenes Auftreten, der Mut zur energischen und entschlossenen Ansprache von aufdringlich erscheinenden Personen sowie Hilfe einzufordern oder um Hilfe zu rufen, können Täter abschrecken.

Personen reagieren in einer Gefahrensituation unterschiedlich, da manche auf Grund Ihrer Verfassung nicht in der Lage sind sich zu wehren oder vor Angst erstarren. Keine Gegenwehr zu leisten, aber auch ein alkoholisierter Zustand des Opfers bedeutet nicht schuldhaftes Verhalten oder Einwilligung.
Es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt. Die Verantwortung für die Tag liegt immer und allein beim Täter.

Zeigen Sie Angriffe umgehend bei der Polizei an.


Präventionsprojekt "Sicherheit im öffentlichen Raum"

Im Mittelpunkt des polizeilichen Präventionsprojektes "Sicherheit im öffentlichen Raum" steht die Vorbeugung sexueller und körperlicher Übergriff auf Personen im öffentlichen Raum, wobei der Fokus auf Frauen und Mädchen ab 16 gelegt wird. Durch gezielte Bewusstseinsbildung und Verhaltensorientierung soll das subjektive Sicherheitsgefühl gehoben und mögliche Straftaten verhindert oder zumindest in ihrer Auswirkung gemildert werden. Durch effektive und zielgruppeorientierte kriminalpräventive Maßnahmen können gezielte Bewusstseinsbildung und Verhaltensorientierung erreicht, das subjektive Sicherheitsgefühl gehoben und mögliche Straftaten verhindert oder zumindest in ihrer Auswirkung gemildert werden. Die Kriminalprävention bietet bundesweit Workshops und Vorträge an.

Workshops: Beim gemeinsamen Begehen von speziellen Orten und Wegen beschäftigen sich Teilnehmende mit Gegebenheiten, die Unsicherheit oder Angst auslösen. Das begleitete Suchen nach Lösungsmöglichkeiten soll auch für andere Situationen Handlungsorientierung bieten, zumal auch Sicherheit vermittelnde Faktoren hervorgehoben werden wie beispielsweise Fluchtwege, Notfalltaster, "Rettungsinseln". Dauer: ungefähr 1 Stunde

Vorträge: Durch diese Methode kann eine große Anzahl an Personen erreicht werden. Auf Grund der Themenmöglichkeiten kann auf mehrere Bereiche oder auf spezielle Präventionsmaßnahmen eingegangen werden. Dauer: ungefähr 1 Stunde

Für nähere Informationen steht Ihnen die Kriminalprävention der Polizei österreichweit unter der Telefonnummer 059 133 zur Verfügung.

Links:

Dokumente:

Artikel Nr: 17328 vom Mittwoch, 2. Oktober 2019, 07:30 Uhr
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