Prävention

Betrügerische Aufsperrnotdienste

Schnell kann es passieren, der Schlüssel wird in der Wohnung vergessen oder der Wind schlägt die Türe zu, während man mit dem Nachbarn redet und schon steht man vor einer verschlossenen Eingangstüre. Um wieder in die eigenen vier Wände zu gelangen, muss oftmals der Schlüsseldienst gerufen werden. Doch der Retter in der Not kann sich als Betrüger entpuppen. Die Polizei informiert.

Ihr Vorgehen ist hochprofessionell, denn die kriminellen Gruppierungen schalten im Internet kompetent und seriös wirkende Anzeigen und entrichten bei diversen Suchmaschinen ein Entgelt, um an prominenter Stelle - meist die ersten fünf bis zehn Treffer – gelistet zu werden. Angelockt werden ihre Opfer durch auffallend günstige Angebote. Wird die angegebene Rufnummer des Aufsperrdienstes angerufen, wird vorgetäuscht, einen lokalen Handwerker anzurufen. In Wirklichkeit wird der Anrufer aber in eine Telefonzentrale im Ausland, zum Beispiel in Deutschland oder der Türkei, weitergeleitet. Die gemachten Angaben zu den Aufsperrkosten sind entweder falsch oder werden sehr niedrig, zwischen 50 und 100 Euro, angesetzt. Die Telefonzentrale leitet den Auftrag anschließend an einen Mittelsmann im jeweiligen Land weiter, der wiederum "Facharbeiter" zum Einsatzort schickt. Diese wurden im Ausland angeworben, sehr viele kommen aus Deutschland und besitzen keine fachliche Ausbildung, sondern erhalten nur rudimentäre Schulungen. Das Ziel ist nicht die Behebung des Schadens, sondern möglichst viel Geld zu lukrieren, denn der Endpreis übersteigt den zuvor veranschlagten um ein Vielfaches. Zu den horrenden Stundensätzen kommen Anfahrtskosten und Zuschläge hinzu, die in Summe letztlich mehrere hunderte bis tausende Euro ausmachen können. Die Rechnungen werden auf Firmen ausgestellt, die nicht existieren. Nach Abschluss der Arbeit werden die Opfer dazu gedrängt, die Forderung in bar zu begleichen, jedoch besitzen die Täter auch vermehrt mobile Bankomatterminals.

Empfehlungen der Kriminalprävention:

- Vorsicht bei auffallend günstigen Angeboten.

- Vorsicht bei "0800"-Nummern, Mehrwertnummern oder dem Hinweis, dass auf ein Callcenter umgeleitet wird.

- Seien Sie vorsichtig, wenn an "einen Fachbetrieb in der Umgebung" umgeleitet wird.

- Seien Sie bei Notdiensten, die Tätigkeiten in ganz Österreich anbieten skeptisch.

- Wählen Sie nach Möglichkeit einen Handwerker in der Nähe aus.

- Achten Sie bei der Trefferliste einer Internetsuche darauf, ob es sich um bezahlte (vorgereihte) Anzeigen handelt.

- Überprüfen Sie die Homepage des Betreibers auf Seriosität: Gibt es ein Impressum, einen ordentlichen Firmensitz oder eine Telefonnummer?

- Klären Sie ab, ob und wie hoch Anfahrtszeiten berechnet werden.

- Gute Fachleute verwenden qualitativ hochwertige Werkzeuge.


Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Kriminalprävention des Bundeskriminalamtes unter http://www.bundeskriminalamt.at/praevention oder auf den Facebook-Seiten www.facebook.com/bundeskriminalamt, unter der Telefonnummer 059 133-0 und natürlich auch auf jeder Polizeiinspektion.

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Artikel Nr: 17939 vom Donnerstag, 18. Juni 2020, 06:00 Uhr
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