Kriminalitätsbekämpfung

Blinde Passagiere in Lastkraftwägen

Illegale Migrantinnen und Migranten nützen immer öfter den internationalen Güterverkehr, um in ihr Zielland zu gelangen. Versteckt in Lastkraftwägen kann dies aber gefährlich werden.

Sozioökonomischen Probleme, Konflikte oder Verfolgung, es gibt viele Gründe weshalb sich Menschen illegal auf den gefährlichen Weg in Richtung Europa machen. Immer öfter gerät dabei der internationale Güterverkehr in den Fokus von Schlepperbanden und illegalen Migrantinnen oder Migranten, um die Zieldestination zu erreichen.

Versteckte Mitreisende
Sobald Lastkraftwagenfahrerinnen und -fahrer auf einem Parkplatz Rast machen und ihr Fahrzeug unbeaufsichtigt lassen, kann dies von Schlepperbanden oder illegal Migrierenden ausgenutzt werden, um sich im Frachtraum oder den Zwischenräumen zu verstecken. Wenn sie mit Schleppern reisen, helfen ihnen diese beim Eindringen in den Frachtraum, indem die Zollschnüre durchschnitten und wieder zusammengestückelt werden oder die Planen, meist an der Oberseite, aufgeschnitten werden. Jedoch nützen die illegalen Migrantinnen und Migranten, die ohne die Unterstützung von Schlepperbanden unterwegs sind, auch Hohlräume am Fahrzeug, Anhänger oder Aufleger, um sich für die Überquerung der Grenze zu verstecken.

Beachten Sie folgende Sicherheitshinweise …
… vor der Abfahrt
• Kontrollieren Sie das Fahrzeug und die Ladung bei der Übernahme auf Unregelmäßigkeiten.
• Laden Sie die Fracht ohne Zwischenräume.
• Achten Sie auf Veränderungen oder Beschädigungen an der Plane, insbesondere an der Oberseite.
• Kontrollieren Sie die gesamte Zollschnur und die angebrachten Plomben auf Manipulation.

… bei Pausen und beim Parken
• Parken Sie, wenn es die Pausenzeiten zulassen, nicht in Grenznähe und nur auf gut beleuchteten Parkplätzen.
• Vermeiden Sie unnötige Parkzeiten an der Strecke.
• Achten Sie bei Wartezeiten an der Grenze auf Bewegungen rund um Ihr Fahrzeug.
• Kontrollieren Sie nach jeder Pause erneut die Zollschnur, Plombe, Plane und Schlösser auf Beschädigungen. Ziehen Sie besonders bei der Zollschnur fest an, da diese nach dem Durchschneiden immer wieder verklebt wird.
• Kontrollieren Sie auch die Hohlräume unter dem Fahrzeug, dem Windabweiser, den Staukästen, Achsen und Gepäckfächer.

… bei verdächtigen Situationen
• Achten Sie zuerst auf sich selbst.
• Verteidigen Sie auf keinen Fall das Fahrzeug.
• Rufen Sie aus der Entfernung den internationalen Notruf 112 an.
• Bei verdächtigen Wahrnehmungen können Sie auch die Hotline des Bundeskriminalamtes +43 677 613 434 34 rund um die Uhr kontaktieren.

Allgemeines über die Schlepperbekämpfung in Österreich
Das Joint Operational Office (JOO) des Bundeskriminalamtes ist seit Mai 2016 die zentrale Ermittlungsdrehscheibe in der Bekämpfung der internationalen Schlepperkriminalität mit dem Schwerpunkt auf den Balkanrouten. Im Juni 2018 wurde von Seiten Österreichs die Task Force Western Balkan initiiert, um verstärkt operativ mit den Sicherheitsbehörden der Balkanländer zusammenzuarbeiten. Österreich hat dabei unter anderem die Aufgabe der Sensibilisierung der Dienststellen in Bezug auf Schleppern mit den Modi Operandi "Verstecken im Laderaum sowie in Fahrzeughohlräumen" übernommen, da hier ein besonders hohes Risiko für das Leben der Menschen besteht. Mit regelmäßigen Schwerpunktaktionen des Bundeskriminalamts und der Landeskriminalämter an neuralgischen Verkehrsknotenpunkten sowie präventiven Maßnahmen wird der Schlepperkriminalität konsequent entgegengetreten.

Dokumente:

Artikel Nr: 18526 vom Freitag, 12. März 2021, 07:55 Uhr
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