Prävention

Der Betrug mit der Liebe im Internet

Romance- oder Love-Scam ist eine beliebte Betrugsmasche im Internet. Das Bundeskriminalamt gibt Tipps, wie man einen solchen Betrug erkennt und sich am besten davor schützt.

Auf der Suche nach neuen Bekanntschaften oder der großen Liebe, versuchen viele Österreicherinnen und Österreicher ihr Glück in sozialen Medien oder Online-Partnervermittlungsbörsen. Auch die Täter wissen um diesen Umstand und betätigen sich vermehrt als moderne Heiratsschwindler auf diesen Plattformen.
Beim Romance- oder Love-Scam handelt es sich um eine Form des Internetbetrugs, der sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen betreffen kann. Das Ziel der Täter ist zunächst durch eine geschickte Kommunikation eine Vertrauensbasis aufzubauen, um die Opfer letztendlich um Geld zu bitten. Die Betrügerinnen und Betrüger setzen alles daran, dass Gefühle der Liebe und der Zuneigung bei ihren Opfern entstehen. Die Vorbereitungen erstrecken sich nicht selten über Wochen oder Monate. Die Täter täuschen meist vor aus dem Ausland zu stammen, dort zu leben und zu arbeiten und daher nur über das Internet beziehungsweise Mobiltelefon kommunizieren zu können. Im Laufe der Kontakte kommt es eventuell auch zu intimen Handlungen. Bilder oder Videos werden ausgetauscht, häufige Telefonanrufe oder Nachrichten lassen das Opfer denken, die Beziehung wäre echt. Das entstandene Vertrauen soll ein Hinterfragen oder Anzweifeln, warum oder wofür nach Geld gefragt wird, verhindern. Denn in weiterer Folge spielen die Täter die Sehnsucht, die "wahre Liebe" endlich persönlich zu treffen und kennenzulernen, vor. Die Betrügerinnen und Betrüger bitten um finanzielle Unterstützung bei den Reisekosten oder Kosten für Visa und Pass. Mit der Zeit werden immer neue Probleme und Ausreden erfunden, um das Opfer um sein Erspartes zu bringen. Zu einem tatsächlichen Treffen kommt es jedoch nie.
Aufgrund der COVID-19-Krise kann davon ausgegangen werden, dass die Täter und Tätergruppierungen in den letzten Wochen und Monaten versucht haben eine Vielzahl an Kontakten mit potentiellen Opfern herzustellen. Durch die Lockerungen und Aufhebungen von Reiseverboten und Reisewarnungen kann nun davon ausgegangen werden, dass die Betrügerinnen und Betrüger nun versuchen werden auf ein vermeintliches Treffen zu drängen, um ihre Opfer finanziell zu schädigen.

Empfehlungen der Kriminalprävention
• Internetbeziehungen sind natürlich grundsätzlich möglich, wenn ihr Gegenüber jedoch Geld von Ihnen fordert, sollten Sie vorsichtig sein.
• Überweisen Sie kein Geld, auch wenn ein tragischer Notfall von Ihrem Gegenüber vorgeschoben wird.
• Achten Sie auf den Schutz Ihrer Daten und seien Sie vorsichtig, wenn Sie Details zu Ihrer Person bekanntgeben.
• Prüfen Sie die Privatsphäreneinstellungen auf Ihren Onlineprofilen.
• Seien Sie skeptisch bei unaufgeforderten Zuschriften von Damen oder Herren aus dem Internet – es handelt sich dabei um Massensendungen an viele Personen.
• Hinterfragen Sie, ob Ihre Internetbekanntschaft wirklich ähnliche Interessen hat oder vielleicht Ihr Onlineprofil ausspioniert haben könnte.
• Geben Sie den Namen oder das Foto Ihres Gegenübers in eine Suchmaschine ein – bei Suchtreffern können Sie davon ausgehen, dass Sie nicht der oder die einzige E-Mail- beziehungsweise Chatpartner sind.
• Übermitteln Sie keine Fotos oder Videos von sich selbst. Falls unangenehme Bilder und Videos veröffentlicht wurden, hilft der Internet Ombudsmann bei der Löschung dieser.
• Decken Sie Ihre Webcam ab, solange Sie Ihrem Gegenüber nicht vertrauen. Denken Sie daran, dass alles was Sie vor der Webcam machen, vom Gegenüber aufgezeichnet werden kann.
• Oftmals hilft es eine Vertrauensperson einzuweihen, denn diese hat einen anderen Blickwinkel und erkennt eventuell mögliche Signale und kann Sie dadurch vor Schaden bewahren.
• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten. Wenn das Gegenüber etwas vehement fordert oder emotionalen Druck ausübt, müssen Sie sehr vorsichtig sein.
• Wenn Sie bereits Geld überwiesen oder mit Ihrer Kreditkarte bezahlt haben, wenden Sie sich rasch an Ihre Bank, eventuell kann man noch Gelder rückbuchen oder Zahlungen stornieren.
• Scheuen Sie sich nicht, den Sachverhalt bei der Polizei anzuzeigen. Es gibt viele Betroffene. Wichtig ist, dass Sie die Unterhaltungen oder Chatverläufe sowie die Zahlungsunterlagen mitnehmen.

Links:

  • Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Kriminalprävention des Bundeskriminalamtes u  Kriminalprävention,  unter der Telefonnummer 059 133-0 und natürlich auch auf jeder Polizeiinspektion.
  • Hilfe bei der Löschung von Fotos oder Videos erhalten Sie unter  Ombudsmann

Artikel Nr: 17913 vom Mittwoch, 3. Juni 2020, 09:17 Uhr
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