Kriminalitätsbekämpfung

Finanzpolizei und Polizei heben illegalen Pokerkeller und Drogenumschlagplatz aus

Die Kombination von illegalem Glücksspiel und Drogen ist besonders gefährlich. Bei der Kontrolle eines Lokals entpuppte sich dieses als illegaler Pokerkeller und Drogenumschlagplatz.

Am Freitag, den 11.9.2020, führten Beamtinnen und Beamte der Finanzpolizei gemeinsam mit der Bereitschaftseinheit sowie der Diensthundeeinheit der Polizei gegen 22:00 Uhr eine Kontrolle in einem vermuteten illegalen Pokerlokal in einem Kellerlokal im 3. Wiener Gemeindebezirk durch. Anlass für die die Razzia waren gleich mehrere detaillierte Anzeigen über illegale Pokerspiele und Drogenverkauf und –konsum. Zudem beschwerten sich die Hausbewohner über fremde Personen und Drogengeruch im ganzen Haus.

Die Kontrolle war ein Volltreffer: Das Lokal entpuppte sich als illegaler Pokerkeller sowie Drogenumschlagplatz und die Beamten stießen vor Ort auf die illegalen Betreiber, auf vier Spieler, auf Drogen und auf vermutlich gezinkte Karten. Die Monatseinkünfte aus den kriminellen Machenschaften dürften sich im fünfstelligen Euro Bereich bewegt haben.

Finanzminister Gernot Blümel: "Illegales Glücksspiel ruiniert Existenzen und ganze Familien. Die Kombination mit Drogenhandel und Drogenkonsum häuft sich derzeit in Wien und ist besonders gefährlich. Die Finanzpolizei wird daher weiter eng mit der Polizei zusammenarbeiten und hart gegen diese Kriminellen vorgehen."

Schon der Beginn der Kontrolle ließ die Beamtinnen und Beamten vermuten, richtig zu liegen: So weigerten sich die Betreiber, die Türe zu öffnen und die Beamten mussten sich mithilfe eines Schlossers gewaltsam Zutritt verschaffen. Nach Betreten des Lokals verhielten sich die Anwesenden gegenüber den Beamten nach kurzem Bellen der Diensthunde jedoch rasch kooperativer. In dem Kellerlokal offenbarte sich ein seltener Fund: Die gesamten Räume waren zu einem illegalen Pokerlokal ausgebaut und als solches betrieben worden. Die Spieler wurden entweder beim Eingang von Aufpassern abgeholt oder verschafften sich Zutritt, indem sie einen Geheimcode in ein elektronisches Schloss eingaben.

In dem Kellerlokal, das seit dem Sommer in Betrieb war, stellten die Beamtinnen und Beamten zwei illegale Pokertische, Kartenmischgeräte, Drop Boxen, Hunderte Chips und möglicherweise mit unsichtbarer Tinte gezinkte Karten sicher. Zusätzlich wurde ein illegaler Sportwettenautomat aus dem Verkehr gezogen. Vor Ort stießen die Kontrolleure auf vier Spieler, einen Aufpasser sowie auf die beiden Organisatoren, einen 27-jährigen Mann mit österreichischer Staatsbürgerschaft sowie einen 47-jährigen Dänen. Der österreichische Staatsbürger hatte auf seiner Facebookseite ungeniert Werbung für das illegale Pokerspiel gemacht und dabei Cashgames und Turniere angekündigt. Der Däne war der Finanzverwaltung bereits bestens als Steuer-U-Boot bekannt. Beide betrieben zuvor ein illegales Spiellokal im 15. Bezirk, das die Finanzpolizei im Frühjahr ausgehoben hatte. Die Beteiligten beziehen allesamt in Wien Notstandshilfe oder Arbeitslosengeld.

Die Diensthunde der Polizei fanden außerdem einen vermutlichen Drogenbunker, dieser war zum Zeitpunkt der Kontrolle allerdings leer. Den Ermittlungen zufolge wurden dort Crystal Meth, Kokain und Haschisch gebunkert. Bei einem der Veranstalter wurde jedoch Marihuana sichergestellt. Insgesamt waren vier Finanzpolizisten, drei Gruppen der Bereitschaftseinheit, 2 Diensthundeführer mit ihren Hunden sowie ein Prüfer des Finanzamtes für Gebühren, Verkehrssteuern und Glücksspiel im Einsatz.

Seitens der Finanzpolizei erfolgten gegen die Hintermänner Anzeigen wegen illegalen Glücksspiels, Steuern- und Abgabenhinterziehung und wegen Sozialbetrugs. Die Strafe aufgrund der Verstöße gegen das Glücksspielgesetz beträgt 30.000 Euro und das Finanzamt stellt nun die Höhe der Steuernachforderungen fest. Die beiden Hintermänner erwarten nun zudem Rückforderungen der zu Unrecht beim AMS bezogenen Leistungen.
"Illegales Glückspiel ist Teil der international agierenden Kriminalität. Die enge Zusammenarbeit mit der Finanzpolizei in Österreich ist der Schlüsselfaktor zum Erfolg", so Karl Nehammer.
"Durch die Einrichtung der ARGE SOKO Glücksspiel haben wir unsere Kräfte gebündelt, um kriminelle Strukturen nachhaltig zu zerschlagen", betonte Nehammer.

Die weiteren Ermittlungen bezüglich der Suchtgiftdelikte erfolgen durch die zuständige Kriminalbeamtengruppe der Landespolizeidirektion Wien beziehungswiese der "ARGE SOKO Glücksspiel" im Bundeskriminalamt.

Artikel Nr: 18115 vom Montag, 21. September 2020, 08:48 Uhr
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