Allgemein

Später Fahndungserfolg dank "Kommissar DNA"

Nach mehr als 17 Jahren gelang es Ermittlern des Landeskriminalamts (LKA) Vorarlberg und des Bundeskriminalamtes (BK) einen Raubüberfall zu klären. Der Tatverdächtige wurde ausgeforscht und festgenommen.

Am 19. Juni 2003 kam es nach Mitternacht auf dem Parkplatz vor einem Lokal in Gaißau, Vorarlberg zu einem brutalen Raubüberfall. Trotz schneller und intensiver Fahndungen sowie einer Ausstrahlung des Falles in der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" blieb der Fall ungeklärt. Nachdem Anfang 2020 die Ermittlungen vom LKA Vorarlberg mit Unterstützung des Bundeskriminalamts nochmals aufgenommen wurden, konnte der Tatverdächtige festgenommen werden.

Raubüberfall
Der Inhaber einer Verputzerfirma aus Höchst war zu Gast in einem Lokal in Gaißau, um den Arbeitstag ausklingen zu lassen. Als er für sich und einen Bekannten Bier bestellte und die Rechnung begleichen wollte, merkte er, dass ihm die Geldtasche fehlte. Er vermutete, sie bei einer Kundschaft liegen gelassen zu haben. Der Geschäftsmann hatte an diesem Abend jedoch Firmengeld in der Höhe von 3.000 Euro bei sich, weswegen er die Zeche damit bezahlte. An diesem Abend hielten sich weitere Gäste in dem Lokal auf, darunter auch der spätere Tatverdächtige. Er sah, dass der Mann eine große Summe an Bargeld mitführte, weshalb er beschloss, den Mann auszurauben. Der Tatverdächtige sah den Geschäftsmann nach der Sperrstunde in seinem Auto am Parkplatz sitzen. Er nahm eine Bierflasche und schlug sie dem Mann über den Kopf. Am Tatort fanden Polizisten später auch ein Holzbrett, mit dem der Tatverdächtige zusätzlich auf den Mann einschlug. Das Opfer blieb schwer verletzt am Boden des Parkplatzes zurück, vom Geld und vom Tatverdächtigen fehlte jede Spur.

DNA-Spuren
Anfang 2020 wurden neuerliche Ermittlungen eingeleitet. Das damalige Fahndungsblatt wurde für eine neuerliche internationale Fahndung aktualisiert und im Juni 2020 an sämtliche europäische Interpol-Stellen übermittelt. Am Tatort konnten damals DNA-Spuren gesichert werden, da der Tatverdächtige ein Fahrrad und andere persönliche Gegenstände auf der Flucht in der Nähe des Tatorts zurücklies. Um auch diese Spuren nochmals abgleichen zu lassen, wurden sie an die umliegenden europäischen Staaten gesendet.

Verhaftung
Am 26 Juni 2020 teilte Interpol Bern mit, dass das DNA-Profil mit einer Person übereinstimmt, die bereits polizeilich erfasst wurde. Es handelte sich dabei um einen 62-jährigen Oberösterreicher, der in verschiedenen europäischen Staaten, wie Deutschland, Norwegen, Schweiz Luxemburg, Niederlande und Italien als Wander- und Gelegenheitsarbeiter, Obdachloser und Bettler unterwegs war.

Mitte Dezember 2020 konnte der Aufenthaltsort des Österreichers an einem französischen Ort südlich des Genfer Sees ermittelt werden. Am 22. Dezember 2020 kam es schließlich zur Festnahme des Mannes und am 15. Jänner zur Auslieferung nach Österreich. Bei der Vernehmung durch Beamte des LKA Vorarlbergs zeigte sich der Beschuldigte Großteiles geständig, weshalb er am nächsten Tag über die Anordnung der Staatsanwaltschaft Feldkirch in die Justizanstalt Feldkirch überstellt wurde.

Artikel Nr: 18481 vom Freitag, 26. Februar 2021, 11:30 Uhr
Reaktionen bitte an die Redaktion

Share Facebook
Share Twitter

Zurück

Mittwoch, 24. April 2024
Wien

Mittwoch, 24. April 2024
Wien

Donnerstag, 25. April 2024
Wien

Donnerstag, 25. April 2024
Wien

Donnerstag, 25. April 2024
Tirol

zu den Terminen