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Zweifacher Mord in Wien: Tatverdächtiger nach intensiver Fahndung in Frankreich festgenommen

Nach dem zweifachen Mord flüchtete der Tatverdächtige. Das Landes- und Bundeskriminalamt konnten die Fluchtroute nachzeichnen und den Mann in Frankreich ausforschen. Am 13. September 2022 wurde er in Brest festgenommen.

In gemeinsamer Anstrengung gelang es Polizeibehörden in Österreich und Frankreich, einen wegen des Verdachts auf zweifachen Mord weltweit intensiv gesuchten Mann auszuforschen und festzunehmen. Der 49-jährige Tunesier ist dringend tatverdächtig in der Nacht von 3. auf 4. August 2022 in Wien seine 32-jährige Lebensgefährtin und deren 15-jährige Tochter getötet zu haben.
Federführend bei diesem internationalen Erfolg beteiligt waren das Landeskriminalamt Wien/Ermittlungsbereich Leib/Leben (LKA), das Bundeskriminalamt/Zielfahndung (BK), die ermittlungsführende Staatsanwaltschaft Wien, der Verbindungsbeamte in Großbritannien sowie verschiedene französische Polizei- und Justizbehörden.

Beachtlicher Erfolg nach Kapitalverbrechen
"Erneut beweisen die Zielfahndung des Bundeskriminalamtes sowie die Ermittlerinnen und Ermittler des LKA Wien ihre Professionalität und ihr kriminalpolizeiliches Können. Ich bedanke mich bei allen involvierten Kolleginnen und Kollegen sowie bei der Staatsanwaltschaft Wien für die gute Zusammenarbeit", sagte Gerhard Karner, Bundesminister für Inneres
"Internationale Vernetzung und Kriminalbeamte, die ihr Handwerk verstehen, führen einmal mehr zum Erfolg. Wieder einmal zeigt sich, wie wichtig die globale Polizeiarbeit in einer globalisierten Gesellschaft ist", unterstrich Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes.

Details zu den Fahndungsmaßnahmen
Nach der intensiven Ermittlungsarbeit durch das Landeskriminalamt Wien erließ die ermittlungsführende Staatsanwaltschaft Wien einen weltweiten Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen. Da angenommen werden musste, dass sich der 49-Jährige bereits ins Ausland abgesetzt hatte, wurden die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes eingeschaltet.
Aufgrund akribisch durchgeführter Ermittlungsarbeit konnte die Fluchtroute des Tunesiers nachvollzogen werden: Er war kurz nach der Tat mit einem Zug nach Frankreich geflüchtet, wo er in einer arabischen Kommune untertauchen konnte.
Die Zielfahndung des Bundeskriminalamtes führte in Folge das europäische Zielfahndungsnetzwerk (ENFAST) den operativen Fahndungsmaßnahmen zu. Konzentriert wurden die Lokalisierungsmaßnahmen vorerst auf den Raum Paris und seit Ende August auf Brest in Westfrankreich, wo er am 13. September 2022 nach insgesamt 39 Fahndungstagen bei der Ausspeisung in einem Asylbewerber-Heim identifiziert und von französischen Beamten festgenommen werden konnte.

Internationale Polizeiarbeit gegen international Kriminelle
Alle durchgeführten Ermittlungsschritte erfolgten in engster Zusammenarbeit mit der ermittlungsführenden Staatsanwaltschaft Wien, von welcher auch notwendige Rechtshilfeersuchen in andere Länder, unter anderem nach Deutschland und Großbritannien, gestellt wurden und dem LKA Wien.
Besonders hervorzuheben und für den Ermittlungserfolg maßgeblich war die internationale Zusammenarbeit aller involvierten Zielfahndungsdienststellen über das 2010 gegründete europäische Zielfahndungsnetzwerk ENFAST. Der Tatverdächtige wird nun dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt wo über die Verhängung der Auslieferungshaft entschieden wird.

Der Mordfall in Wien
Am 4. August 2022 war die Wiener Polizei verständigt worden, da zwei minderjährige Buben allein in eine Arztpraxis gekommen waren. Als Polizisten die beiden Minderjährigen in die Meldeadresse zurückbrachten, fanden sie dort zwei weibliche Personen im Alter von 15 und 32 Jahren (Mutter und Tochter) tot in einem Zimmer liegend auf. Das LKA nahm umgehend die Ermittlungen auf, da Fremdverschulden angenommen werden musste. Bei dem nunmehr festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um den ehemaligen Lebensgefährten des 32-jährigen Opfers.

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Artikel Nr: 19966 vom Mittwoch, 14. September 2022, 10:00 Uhr
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