Kriminalitätsbekämpfung

16 Opfer von Menschenhandel in Österreich identifiziert

In einer europaweiten Kontrollaktion setzte die Polizei im November 2021 Schwerpunkte gegen den organisierten Menschenhandel. Europaweit kam es zu 212 Festnahmen, in Österreich wurden 16 mögliche Opfer identifiziert und Ermittlungen gegen fünf Tatverdächtige eingeleitet. Zehn Personen wurden wegen illegalen Aufenthalts festgenommen.

Zwischen 8. und 12. November 2021 wurden europaweit Schwerpunktaktionen zur Bekämpfung des Menschenhandels durchgeführt. In Österreich wurden die Maßnahmen vom Bundeskriminalamt in Kooperation mit den Landeskriminalämtern und den nachgeordneten regionalen Dienststellen sowie mit Unterstützung der Finanzpolizei und der Arbeitsinspektorate umgesetzt. Die Schwerpunktkontrollen wurden in den Bundesländern in verschiedenen Etablissements, wie Bordellen, Laufhäuser, Studios oder Clubs sowie in Wohnungen und Apartments, auf öffentlichen Plätzen und im Grenzbereich vorgenommen.

135 Beamtinnen und Beamte waren in diesem Zeitraum im Einsatz und führten 783 Personen-, 151 Örtlichkeits- und 68 Fahrzeugkontrollen sowie die Überprüfungen von 763 Dokumenten durch. Insgesamt wurden 16 Frauen als potenzielle Opfer aus Rumänien, Ungarn, Österreich, Kroatien, Deutschland und der Dominikanischen Republik identifiziert und gegen fünf Tatverdächtige kriminalpolizeiliche Ermittlungen eingeleitet. Zehn Personen konnten aufgrund des illegalen Aufenthalts in Österreich festgenommen werden, weitere 24 internationale Ermittlungen wurden eingeleitet.

Festnahmen in Europa
Im Rahmen der gesamten Aktion, an der 29 Staaten und europäische sowie internationale Sicherheits- und Polizeiorganisationen teilnahmen, wurden 147.668 Personen und 91.856 Kraftfahrzeuge von mehr als 14.000 Beamtinnen und Beamten überprüft. 212 Personen wurden unter anderem wegen Menschenhandel, Geldwäsche und Betrug festgenommen, weitere 89 Personen des Menschenhandels verdächtigt sowie 327 zusätzliche Ermittlungen eingeleitet. Europaweit wurden insgesamt 650 potenzielle Opfer von Menschenhandel identifiziert, davon waren 593 Erwachsene und 57 Minderjährige

Ziel der Aktion war es, mögliche Opfer von Menschenhandel zu erkennen und die Opferbetreuung einzuleiten sowie die international agierenden kriminellen Organisationen nachhaltig zu zerschlagen. Der Menschenhandel kann verschiedene Formen annehmen, der Schwerpunkt der Kriminellen liegt oft auf der sexuellen Ausbeutung ihrer Opfer. Die Covid-19-Pandemie hat die Not vieler nochmals verstärkt und in die Arme von Kriminellen getrieben. Doch nicht nur die sexuelle Ausbeutung, sondern auch die ausbeuterische Bettelei und die Ausbeutung durch Begehung von strafbaren Handlungen standen im Fokus der europaweiten Schwerpunktaktionen.

Die Schwerpunktaktion wurde im Rahmen der europäischen Initiative "European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats", kurz EMPACT, geführt.

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Artikel Nr: 19176 vom Freitag, 26. November 2021, 12:00 Uhr
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