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1,3 Millionen Euro teure Kunstwerke sichergestellt

Das Landeskriminalamt Wien konnte gemeinsam mit dem Referat für Kulturgutfahndung im BK in den letzten Monaten einen bedeutenden Kunstdiebstahl klären und Kunstgegenstände im Wert von 1,3 Millionen Euro sicherstellen.

Der entscheidende Hinweis kam vom Art Loss Register (ALR) in London an das Kulturgutreferat im Bundeskriminalamt (BK): Ein Österreicher hatte angefragt, ob ein chinesisches Bronzegefäß in der Datenbank dieser, auf das Wiederfinden von gestohlenen Kunstgegenständen spezialisierten, Firma aufscheinen würde. Das Gefäß aus dem 11. Jahrhundert vor Christus im Wert von 80.000 Euro war vom BK in der Interpol-Kunstdatenbank als gestohlen gemeldet. Das betreffende Gefäß war 2013 zusammen mit weiteren fünf qualitativ hochwertigen und somit auch hochpreisigen antiken Bronzen in Wien gestohlen worden. Der Gesamtschaden der sechs Kunstgegenstände belief sich auf 850.000 Euro.

Die Ermittlungen des LKA Wien führten rasch zu den involvierten Speditionen. Ein Mitarbeiter einer Spedition hatte seine Vertrauensstellung missbraucht und in mehreren Angriffen Kunstgegenstände aus einem Lager einer Kunsttransportfirma gestohlen. Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass er nicht nur sechs wertvolle Bronzen, sondern auch zahlreiche Zeichnungen, Druckgrafiken, Skulpturen und Gemälde gestohlen hatte. Im Schlafzimmer seiner Wohnung bewahrte er wertvolle Gemälde auf, am Dachboden des Hauses seiner Eltern lagerten gestohlene Zeichnungen von Gustav Klimt, Druckgrafiken von Egon Schiele und ein Portrait von Kaiser Franz Josef des Künstlers Friedrich Wailand mit Goldschmiedearbeit des Hofjuweliers Köchert. Zu diesen Kunstgegenständen lagen jeedoch keine entsprechenden Diebstahlsanzeigen auf, was die Arbeit der Ermittler wesentlich erschwerte.

Der Verdächtige hatte sich sehr genau über die gestohlenen Kunstwerke informiert. So konnten auch Kataloge mit Abbildungen und der fachlich richtigen Beschreibung der chinesischen Bronzen sichergestellt werden. Er hatte auch bereits mit einem internationalen Auktionshaus Kontakt aufgenommen, das allerdings einen Herkunftsnachweis verlangt hatte. Vor dem Verkauf der Kunstwerke wollte sich der Verdächtige auch beim ALR absichern und hätte mit einer entsprechenden Bescheinigung des ALR, dass kein Diebstahl vorliegen würde, gute Chancen gehabt, die Stücke im internationalen Kunsthandel zu veräußern. Er rechnete offenbar mit einem lukrativen Verkauf, denn er hatte sich bereits für eine Immobilie im Wert von 4,3 Millionen Euro interessierte.
Drei der gestohlenen Kunstgegenstände konnten bislang nicht sichergestellt werden und könnten bereits verkauft worden sein: ein Skizzenblatt des Künstlers Alfred Kubin, ein Plakatentwurf von Josef Mikl sowie ein Bild von Rudolf Hoflehner.

Hinweise richten Sie bitte an das LKA Wien unter der Telefonnummer 01/31310-33800.

Miniaturportrait Kaiser Franz Josef I.
Foto: ©  LKA Wien
Bronze Food Vessel
Foto: ©  LKA Wien

Artikel Nr: 19252 vom Mittwoch, 22. Dezember 2021, 12:11 Uhr
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