Kriminalitätsbekämpfung

Zielfahndungserfolg: Festnahme eines gesuchten Betrügers

Am 23. November 2021 konnten die BK-Zielfahnder einen wegen schweren, gewerbsmäßigen Betrugs gesuchten Österreicher in Polen festnehmen. Der Täter schädigte seine Opfer in zwei Jahren um mehr als eine Million Euro.

Der 25-jährige österreichische Staatsbürger Nikola B. ging besonders dreist vor: Zwischen 2020 und 2021 wurden von B. Wohnungen von verschiedenen Vermietern über den kurzen Zeitraum von sechs Monaten über diverse Plattformen angemietet. Der Betrüger suchte anschließend nach interessierten Mieterinnen und Mietern und vermietete die von ihm angemieteten Wohnungen an sie weiter. Die Mietdauer sollte sich jedoch nicht über sechs Monate, sondern über drei Jahre erstrecken. B. hob die Kautionen und Provisionen ein, versprach seinen Opfern sogar die Reduzierung des Mietbetrags, sollten diese die Mieten sechs oder sogar zwölf Monate im Voraus bezahlen, doch der Betrüger erbrachte keine Leistung. Bisher meldeten sich 300 Geschädigte, unter ihnen zahlreiche Personen mit anerkanntem Flüchtlingsstatus in Österreich. Der Schaden beträgt über eine Million Euro und die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Zielfahndungserfolg
Die Beamtinnen und Beamten des Landeskriminalamtes (LKA) Wiens Außenstelle Zentrum-Ost führten bereits sehr akribische Ermittlungen wegen schweren, gewerbsmäßigen Betrugs gegen Nikola B., als dieser untertauchte und versuchte, sich der Justiz zu entziehen. Im September 2021 wurde die Zielfahndungseinheit des BK schließlich hinzugezogen und um Unterstützung ersucht. Nach intensiven Ermittlungen verdichteten sich die Hinweise, dass sich der Gesuchte in einer Wohnung in Warschau, Polen aufhalten würde. Am 23. November erfolgte der Zugriff auf polnischem Hoheitsgebiet in enger Kooperation mit der polnischen Zielfahndungsdienststelle FAST Polen. Nikola B. war vom Zugriff überrascht und ließ sich widerstandslos festnehmen.
Während der gesamten Zielfahndungsmaßnahmen stand das BK in ständigem Austausch mit dem LKA Wien Außenstelle Zentrum-Ost und der Ermittlungsgruppe von Chefinspektor Goldnagl, die ausgezeichnete Ermittlungsarbeit leistete.

Allgemeines
Im BK gibt es seit 2003 eine eigene Zielfahndungseinheit, die seit 2010 als FAST-Austria Teil des Europäischen Zielfahndungsnetzwerkes (ENFAST) ist. Durch die Einheit konnten seit der Gründung 270 Zielpersonen festgenommen werden. Neben dem Ausforschen und der Festnahme von international gesuchten Straftätern ist auch die Rückführung der Festgenommenen, um sie vor ein österreichisches Gericht zu bringen, von besonderer Bedeutung. Die Zielfahndung des Bundeskriminalamtes ist auch wesentlich am fortlaufenden Ausbau des weltweiten Zielfahndungsnetzwerkes sowie an der inhaltlichen Weiterentwicklung beteiligt.

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Artikel Nr: 19220 vom Donnerstag, 9. Dezember 2021, 09:00 Uhr
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